Episode 217 -
Fühlen 2/7 - Fühlen und Haltung

Episode 217 -
Fühlen 2/7 - Fühlen und Haltung

Haltung ist die oft verkannte Variable im Erleben unserer Emotionen und Gefühle. Wie filtern unsere Haltungen - als biografisch verankerte und sich ständig erweiternde Muster des Erlebens und der ICH-Konstruktion - unser Fühlen?

In der zweiten Folge unserer Podcastreihe mit Martin Permantier, Susanne Maria Zaninelli und Christoph Jan Kramer zu ihrem gemeinsamen Buch „Fühlen. Mit Emotionen arbeiten“.widmet sich das Autorentrio dem Thema des zweiten Buchkapitels: Fühlen und Haltung. Gemeinsam beleuchten sie, wie wir durch unsere Haltung unser inneres Erleben beeinflussen.

Sie thematisieren, wie der Zugang zu den eigenen Gefühlen unsere Beziehung zu uns selbst und zu unseren Mitmenschen grundlegend verändern kann. Sie sprechen über die Herausforderungen, die sich aus unterschiedlichen Denk- und Handlungsmustern ergeben, sowie über den Einfluss von Sprache und gesellschaftlichen Normen auf unsere Fähigkeit zu fühlen und uns zu verbinden. Dabei wird deutlich, dass Fühlen immer ein Prozess ist, der im sozialen Kontext stattfindet und nicht isoliert betrachtet werden kann.

Ein zentrales Thema ist, wie frühere Haltungen oft zu einer Abspaltung oder Unterdrückung unserer Emotionen und Gefühle geführt haben. In der relativierend- individualistischen Haltung beginnen wir unsere Emotionen zu reflektieren und und ihnen eine wichtige und konstruktiven Rolle zuzuschreiben. Gefühle werden dann bewusster erlebt und wahrgenommen, so dass alle Emotionen Raum finden, sich zu manifestieren. In der systemisch-autonomen Haltung schließlich erkennen wir die Muster, die unser subjektives Erleben prägen und erfahren, dass unsere gesamte soziale Wirklichkeit durch Sprache konstruiert wird, die sowohl unser emotionales Erleben strukturiert als auch die (momentanen) Grenzen kommunikativer Möglichkeiten aufzeigt.

Sie erkunden auch die Rolle der künstlichen Intelligenz KI in diesem Prozess des Fühlens und Denkens. In einem kreativen Experiment ließen sie eine KI einen Dialog aus der Zukunft des Jahres 2065 simulieren, der reflektiert, wie sich das Bewusstsein für das Fühlen im Laufe der Zeit entwickelt hat. Dieser futuristische Blick auf das Thema eröffnet neue Perspektiven und ermutigt uns, über unsere gegenwärtigen Herausforderungen hinaus zu denken. Fühlen wird hier als eine wesentliche Fähigkeit anerkannt, die zur kollektiven Heilung und zum Verständnis der menschlichen Erfahrung beiträgt.

Emotionale Alphabetisierung kann ein entscheidendes Werkzeug sein, um unsere zwischenmenschlichen Fähigkeiten zu erweitern und die Komplexität menschlicher Erfahrung vollständiger zu erfassen.

unsere Gesprächspartner

Susanne M. Zaninelli

culture-contact.com

Susanne M. Zaninelli und ihr Team befähigen Organisationen, in Zeiten des Wandels, innovativ und ko-kreativ, mit unterschiedlichen organisatorischen, regionalen und nationalen Kulturen zusammenzuarbeiten und Neues zu gestalten.

Sie konzipieren und leiten weltweit internationale und interkulturelle Programme für High Potentials und Führungskräfte. Susanne ist eine auf allen Kontinenten tätige Expertin für Kultur und Kulturwandel. Sie ist Unternehmerin, Autorin, Beraterin, Trainerin, Personal Coach und Rednerin. Seit 30 Jahren befähigt sie mit Ihrem Team über 30 Global Player auf ihrem Weg durch den Wandel.

Mit jahrzehntelanger, weltweiter Erfahrung begleiten Susanne und ihr interkulturelles Team die kontinuierliche Weiterentwicklung von individuellem Mindset, Kultur und Verhalten. So wurde beispielweise in Kooperation mit SwissTeach eine 7-teilige E-Learning Reihe zu „Kulturelle Kompetenz für eine Welt in Bewegung“ entwickelt.
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Christoph Jan Kramer

os-hho.de

Christoph ist diplomierter Heilpädagoge und Kunsttherapeut. Neben dem Studium war er als Grafik-Designer tätig. Nach dem Studium war er als Heilpädagoge in KiTas tätig, seit 2005 arbeitet er in der Frühförderung der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück, die er seit 2016 leitet. Zudem ist er im Arbeitsbereich Kindheit und Jugend des Trägers an der dynamischen Organisationsentwicklung beteiligt.

Er ist ein großer Freund von sinnvollen Automatisierungen und Digitalisierung, sowie ein Anhänger der Systemtheorie Niklas Luhmanns.

Martin Permantier

Martin Permantier

short-cuts.de

Martin Permantier ist Autor, Seminarleiter, Speaker und Coach. Er begleitet als Gründer und Geschäftsführer von SHORT CUTS seit über 20 Jahren Unternehmen bei ihrer strategischen Ausrichtung und Positionierung. SHORT CUTS ist eine Agentur für Corporate Identity und unterstützt Unternehmen dabei Kommunikation, Kultur und Design zu entwickeln und auf den Punkt zu bringen.