Unsere Gesundheit ist von vielen Faktoren direkt abhängig. Eine möglichst intakte Natur, nährstoffreiche Nahrung oder auch die Güte des Trinkwassers spielen dabei zentrale Rollen. Diese Faktoren wiederrum hängen von der Gesundheit der Böden ab. Intakter Boden enthält eine Fülle an Nährstoffen, kann viel CO2 aus der Luft speichern und schwankende Klimaverhältnisse wie Starkregen oder Trockenperioden gut kompensieren. Unsere Landwirt:innen haben direkten Einfluss auf diese Schlüsselfaktoren und als Käufer:innen haben wir wiederum die zentrale Aufgabe, sie dabei bestmöglich zu unterstützen.
"Unsere beste Chance, nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen, liegt dort, wo sich der Erhalt des Lebens entscheidet: Bei der Produktion von Lebensmitteln. In Zeiten, in denen die Herstellung von Lebensmitteln durch den Einsatz von synthetischen Düngern, Pflanzenschutz und Monokulturen stark auf Kosten der Umwelt geht, leidet die Natur. Durch diese Eingriffe des Menschen sinkt die Qualität der Nahrungsmittel.
Um diese Abwärtsspirale zu durchbrechen, muss in der Landwirtschaft ein Umdenken stattfinden. Dafür müssen Landwirt:innen aber alle erdenklichen Hilfestellungen, Anregungen und ausreichend Kapital zur Verfügung gestellt werden. Das Team von Gut & Bösel hat folgenden Ansatz entwickelt, der diesen Paradigmenwechsel in der Landwirtschaft unterstützen soll: Beyond Farming." [Gut & Bösel]
Benedikt Bösel stellt diesen Ansatz vor, wie bei Gut & Bösel bewirtschaftetes Land durch die Nutzung verbessert und der Boden wieder aufgebaut werden kann. Sie orientieren sich dabei unter anderem an den Prinzipien der regenerativen Landwirtschaft. Dieser ganzheitliche und systemische Denkansatz fördert grundsätzlich die Wiederherstellung und Verbesserung der Natur und geht damit über die Ziele einer nachhaltigen Landwirtschaft noch hinaus: Die Äcker sollen nicht nur erhalten, sondern ihr natürliches Potenzial immer weiter gefördert werden. Humus soll aufgebaut werden, um dann wieder aktiv CO2 im Boden speichern.
Mit der regenerativen Landwirtschaft stehen wir an einem Anfang, der Raum für Weiterentwicklung und Neuinterpretation bietet. Der Begriff steht für eine Revolution der Landwirtschaft, ein Umdenken, ein Neudenken. Das verlangt Mut, Kreativität und starke Partnerschaften.
Klar wird, dass die regenerative Landwirtschaft großes Potenzial hat, lokalen und globalen Problemen wirksam zu begegnen. Allerdings sollten die Landwirt:innen diese Herausforderung nicht allein stemmen müssen. Sie benötigen die tatkräftige Unterstützung von Politik und Wirtschaft – und vor allem von uns Käufer:innen. Wir entscheiden mit unseren Kaufentscheidungen, wie die Natur aussieht.
unsere Gesprächspartner
Benedikt Bösel
Benedikt Bösel ist Gründer und Geschäftsführer von Gut & Bösel bei Berlin. Das Team von Gut & Bösel testet und entwickelt unterschiedliche Formen der regenerativen Landwirtschaft wie Agroforst, ganzheitliches Weidemanagement, syntropische Landwirtschaft und mikrobielle Inokulation. In Zusammenarbeit mit Startups und weiteren Partnern sucht Bösel und sein Team nach Wegen wie Technologie genutzt werden kann um Landwirtschaft zu betreiben, die Kreisläufe schließt, Bodenbiologie aufbaut und Biodiversität erhöht während die Profitabilität auf der Fläche erhöht und die Resilienz des Ökosystems gestärkt wird.
Maike Schäbitz
Maike Schäbitz ist Redakteurin bei SHORT CUTS. Bei Stationen in Wissenschaft und Wirtschaft hat sie Begeisterung für und Streben nach gelingender Kommunikation entdeckt. Ständig auf der Suche nach Wegen und Inspiration für eine erfolgreiche, liebevolle und friedliche Gestaltung des Miteinanders moderiert sie diesen Podcast.